Was kommt nach der Dunkelkammer?

— Januar 2024 —

Die Bilder wurden entwickelt und in einem neuen Format gespeichert. Was passiert jetzt?

Nochmal ein Blick zurück. Dias wurden gerahmt, beschriftet, kamen in Kästen mit Magazinen und wurden irgendwann in einen Diaprojektor gesteckt und zur Betrachtung auf eine Leinwand „geworfen“. Technisch aufwändig, aber durch die Leinwandgröße ein überragender Biuldeindruck. Da kommt kein großer Fernseher ran, nur ein Beamer bietet ähnliches.
Von Schwarz-Weiß- und Farbfilmen wurden Abzüge auf Papier gemacht, die man in Alben klebte und eventuell mit netten, beschreibenden Kommentaren versah. Diese Alben kamen dann zum Einsatz, um mal schnell Bilder vom Nachwuchs, Urlaub etc. zu zeigen. Das war schnell und unkompliziert, ähnlich wie heute die Betrachtung auf dem Smartphone oder Tablet.

Bleiben wir mal bei dem Fotoalbum. Sein Nachfolger heisst heute „Fotobuch“. Mit Hilfe von Software auf dem PC oder auch Online plaziert man die Bilder der Wahl auf virtuellen Seiten, versieht sie ev. mit Text und mehr oder (eher) weniger geschmackvollen Gimmicks und lässt dann von einem Dienstleister davon ein „Fotobuch“ drucken. Je nach Technik (Digitaldruck oder Belichtung auf Fotopapier) ist die Qualität sehr gut bis excellent. Aber wenn man ein qualitativ hochwertiges Fotobuch in einem etwas größeren Format möchte, wird es sehr teuer, was sich meiner Meinung nach aber lohnt.

Alle Dienstleister, die Fotobücher anbieten, bieten auch entsprechende Software für die Erstellung an. All diese Software hat aber einen großen Nachteil: Will man nicht bloß Bilder auf Seiten platzieren, sondern ein anspruchsvolles Layout umsetzen, mit verschiedenen Schriftarten, -größen, Spaltensatz und anderen Merkmalen wie man sie von professionellen Bildbänden kennt, benötigt man andere Lösungen.

So ging es auch mir als ich mit meinen Fotobüchern begann. Ich erkannte sehr schnell die Unzulänglichkeiten der einschlägigen Fotobuchsoftware und sah mich nach Alternativen um. Es gab nur eine Alternative: der Einsatz einer DTP (DeskTopPublishing) Software, wie sie auch von Profis verwendet wird. Das Problem: die Software ist teuer und der Lernaufwand sehr hoch. Belohnt wird man mit unendlichen Möglichkeiten und einem Ergebnis, dass professionellen Produkten in nichts nachsteht. Technisch zumindest, denn ähnlich wie beim Bild, macht nicht die Software ein gutes Produkt, sondern die Person vor dem Computer.

Trotzdem habe ich mich an dieses Thema gewagt. Bei der Wahl der Software bin ich bei Adobe Indesign hängengeblieben. Anbieter von qualitativ hochwertigen Fotobüchern wie blurb oder White Wall bieten für Adobe Indesign sogenannte Plugins an, welche die Arbeit sehr vereinfachen. Denn das Endprodukt muss immer eine PDF-Datei sein, die vom Dienstleister verarbeitet werden kann. Und mein erstes Ergebnis, ein Fotobuch zu einer Reise nach Portugal im Jahr 1979, war schon ganz ordentlich.

Seit kurzem befasse ich mich mit einem weiteren DTP-Programm: Affinity Publisher. Adobe Indesign ist einfach super, aber das Abo mit monatl. 26 Euro ist sehr viel Geld. Zuviel für die 2-3 Fotobücher, die ich im Jahr mache. Affinity Publisher steht in vielen Bereichen Indesign in nichts nach, manche Dinge sind sogar eleganter gelöst. Was fehlt sind die Plugins. Gerade das Plugin von Blurb zur Erstellung von Büchern ist Spitze, denn es führt einen durch die einzelnen Schritte, von der Auswahl der Größe mit auotomatischer Erstellung von Vorlagen, bis zum abschließenden Proof. Für Affinity bietet Blurb lediglich eine Hilfe für das Erstellen der Dokument- und Cover-Vorlage. Mal sehen, ob das funktioniert.

Zurück zur Präsentation der Bilder. Früher waren das der Projektor und eine Leinwand. Bei professionellen Diashows kmen dann mehrere Projektoren und andere Hardware zum Einsatz. Zu aufwändig für den normalen Anwender.
Dank Software ist aber auch jetzt vieles möglich, was nur Profis vorbehalten war. Der einfachste Weg der Präsentation ist es, die Bilder in einem Verzeichnis abzulegen und von dort mit einem einfachen Bildbetrachtungsprogramm zu starten und auf dem Rechner, oder dem Fernseher oder über einen Beamer wiederzugeben.
Irgendwann reicht einem das simple Duchblättern aber nicht mehr. Man möchte Bilder überblenden, Tonspuren einfügen, Videos einfügen, Kamerafahrten machen, auf einer Karte eine Reisroute annimieren und und und…
Dazu braucht man dann spezielle Software. Auch hier gibt es Freeware, die manches kann, z.B. Überblendungen und ev. Musik einblenden, aber das war es dann auch schon. Ich verwende mittlerweile die Software m.objects. Es bietet sehr viele Funktionen, auch für den professionellen Einsatz und dank sehr guter Tutorials kommt man schnell zu sehr schönen Bildershows.

Zum Schluss noch ein anderes Thema. Im Laufe der Jahre sammeln sich sehr viele Bilder an, bei mir mittlerweile über 50.000 inkl. gescannter Dias und Papierbilder. Früher steckten die Bilder in Diakästen oder Alben nach Jahren sortiert und rudimentär beschriftet. So war es schwierig, nach Familienbildern zu suchen oder nach anderen Themen. Ev. hat man Bilder zu einem speziellen Thema separat aufbewahrt. Dann fehlte wieder der Bezug zu anderen Merkmalen.
Auch hier wurde durch Software vieles einfacher. Die meisten Fotografen haben ihre Bilder auf dem Computer nach einem bestimmten Schema abgelegt, z.B. Jahr/Monat/Tag. Wenn jetzt jede Datei einen halbwegs aussagekräftigen Namen hat, kann man danach schon mal mt Bordmitteln suchen. Natürlich hat ein Dateinamen seine grenzen und ist nicht geeignet, dort eine Bildbeschreibung abzulegen. Wenn man also nach bestimmten Motiven, Themen oder anderen Merkmalen suchen möchte, braucht man eine Bildverwaltungssoftware in welcher alle möglichen Merkmale zu den einzelnen Bildern gespeichert werden können und nach denen man seinen Bilddatenbestand durchsuchen kann. Diese zusätzlichen Daten die zu einem Bilderfasst werden, nennt man Metadaten. Das sind dann z.B. Daten aus der Kamera, hinzugefügte Schlagworte, Kategorien etc. Wie immer gibt es auch hier Software, die mit sochen Dingen umgehen kann. Bis zu einem gewissen Grad Freeware oder kostenpflichtige Software. Adobe Lightroom kann so etwas sehr komfortabel. Als ich mit dem Thema begann, war Lightroom diesbezüglich sehr rudimentär. Deswegen habe ich IMatch verwendet. IMatch ist eine DAM-Software (Digital Asset Management), die im Gegensatz zu anderen DAM Produkten auch für private Anwender hervorragend geeignet ist. Sie ist extrem mächtig und unterstützt nicht nur Bilder, sondern auch Video-, Audio- und andere Dateiformate.

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